Ketevan Nikolashvili arbeitet als Altenpflegehelferin in Pirna. Sie wird begleitet durch die Arbeitsmarktmentor*innen der AWO Sonnenstein gGmbH im Landkreis Sächsische Schweiz / Osterzgebirge.
Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Ich heiße Ketevan Nikolashvili und bin 1974 in Georgien geboren. Dort bin ich auch aufgewachsen. Nach der Schule habe ich fünf Jahre Agrarökonomie studiert. Nach dem Abschluss bin ich in mein Heimatdorf zurückgekehrt, um meine Großmutter vier Jahre lang zu pflegen. Danach habe ich als Verkäuferin gearbeitet und dann eine Weiterbildung zur Buchhalterin gemacht. Nach meiner Heirat sind wir in die Ukraine gegangen, wo unsere beiden Töchter geboren sind. Sie sind 5 und 8 Jahre alt. Im Jahr 2015 bin ich mit meinen Kindern nach Deutschland gekommen. Wir wohnen in Pirna, wo wir uns durch die Unterstützung von Familie Palme gut integriert haben, dafür möchte ich mich sehr bedanken. Wir haben eine Duldung in Deutschland.
Wie haben Sie den Weg zu den Arbeitsmarktmentor*innen gefunden?
Als ich einen Deutschkurs bei der Volkshochschule belegt habe, hat man mich dort auf das Projekt der Arbeitsmarktmentoren aufmerksam gemacht. Die Arbeitsmarktmentorin hat mir sehr geholfen. In vielen Gesprächen haben wir meine Berufsmöglichkeiten besprochen. Ich habe zwar viele Abschlüsse, aber als mir gesagt wurde, dass in Deutschland Altenpflegekräfte gesucht werden, habe ich mich für diesen Weg entschieden. Durch die Pflege meiner Großmutter kannte ich mich in diesem Bereich bereits aus. Meine Arbeitsmarktmentorin hat mir erklärt, welche Arbeiten zu tun sind und mit mir Bewerbungen geschrieben. So habe ich meinen Arbeitsplatz im Altenpflegeheim bekommen. Ich bin froh, dass es in Deutschland so viele Einrichtungen gibt, die mich bei der Integration unterstützen. Als ich angekommen bin, konnte ich kein Wort Deutsch, hatte keine Informationen und keine Kontakte. Jetzt habe ich sogar eine Arbeitsstelle.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Ich arbeite seit Oktober als Altenpflegehelferin. Ich habe viele Kollegen, mit denen ich mich sehr gut verstehe und die mir gern helfen. Wir unterstützen uns. Meine Aufgabe ist der tägliche Umgang mit den Pflegebedürftigen. Ich helfe ihnen früh beim Aufstehen, Waschen und dem Gang zur Toilette, einige müssen auch gewindelt werden. Außerdem bringe ich ihnen die Dinge, die sie benötigen und helfe ihnen auch bei den Mahlzeiten. Ich kümmere mich um etwa 20 Personen, wenn ich fertig bin, unterstütze ich meine Kollegen bei ihrer Arbeit. Für meinen Arbeitgeber war es kein Problem, dass ich mit einer Duldung in Deutschland lebe. Nach einem Praktikum konnte ich als Altenpflegehelferin einsteigen und kann eventuell auch im nächsten Jahr mit meiner Ausbildung beginnen.
Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Ich möchte meine Ausbildung zur Altenpflegehelferin beenden und nach dem Abschluss weiter in dem Beruf arbeiten. In den nächsten Jahren hoffe ich, dass wir uns noch besser integrieren können. Ich will meine Deutschkenntnisse verbessern und mit meinen Töchtern ein zufriedenes Leben in diesem Land führen.