Frau Al Majzoub und Frau Hawi machen eine Ausbildung zur Bauzeichnerin in einem Ingenieurbüro. Sie werden begleitet durch die Arbeitsmarktmentor*innen des Caritasverbandes Leipzig e.V. im Landkreis Leipzig.
Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Fr. Hawi: Mein Name ist Frau Hawi. Ich bin 20 Jahre alt und komme aus Venezuela. Seit zwei Jahren und acht Monaten lebe ich in Deutschland. Dieses Jahr habe ich die Ausbildung zur Bauzeichnerin gefunden und in einem Betrieb tätig zu werden, das freut mich sehr.
Fr. Al Majzoub: Ich bin Frau Al Majzoub, bin 20 Jahre alt, komme aus dem Libanon und lebe in Deutschland seit zwei Jahren und sechs Monaten.
Wie bzw. warum sind Sie zu den Arbeitsmarktmentor*innen gekommen?
Fr. Hawi: Wir sind anfangs zu den Arbeitsmarktmentor*innen gekommen, um zu erfahren, wie wir unsere Zeugnisse übersetzen und anerkennen lassen können. Dort haben wir ganz viele Informationen über Ausbildung bekommen. Ich hatte vorher gar keine Information über Ausbildung. Am Anfang war es ok, wir sollten den Deutschkurs besuchen, damit wir auch sehr gut sprechen können. Und im Laufe des Deutschkurses von A1 bis B1 haben wir so viele Informationen gesammelt über die Ausbildung und wie ist der Weg, wie wir einen Ausbildungsplatz bekommen können. Wir haben über die Berufe ganz ganz viele Informationen gesammelt. Zum Beispiel haben wir nach Krankenschwester gefragt, Büromanagement, Bauzeichnerin, ganz viele verschiedene. Und ja, mit der Hilfe der Arbeitsmarktmentor*innen haben wir viele Bewerbungen geschickt.
Fr. Al Majzoub: Wir haben so viel am Laptop gesessen um einen Beruf, um einen Platz zu finden. Manchmal 4 Stunden am Tag. Herauszufinden, wo ist der Betrieb, wie sind die Inhalte, wie ist die Tätigkeit. Manchmal waren wir verzweifelt und glaubten nicht daran, einen Ausbildungsplatz zu finden. Aber am Ende hat es sehr gut geklappt in einem sehr sehr netten Team.
Fr. Hawi: Ja, einen Ausbildungsplatz zu finden, das war schwierig. Unser Bewerbungsprozess war sehr lang, wir haben ein dreiviertel Jahr lang ganz viele Bewerbungen geschickt. Am Ende haben wir etwas sehr Schönes gefunden. Und was ist noch wichtig? Dass ich meinen Beruf liebe!
Wie sieht jetzt Ihr Arbeitsalltag aus?
Fr. Al Majzoub: Jeden Montag sitzen wir zusammen in einer Besprechung und es werden die Arbeitsaufträge an das ganze Team verteilt. Dann sitzen wir vorm Computer oder wir zeichnen per Hand. Dann um neun Uhr trinken wir einen Kaffee und frühstücken etwas.
Fr. Hawi: Ja, und um zwölf oder halb eins machen wir Mittagspause, das dann aber im ganzen Team. Das machen wir alle zusammen. Und 16 Uhr gehen wir wieder nach Hause. Der Weg nach Hause ist sehr lang und anstrengend. Es ist gut, dass alle Verständnis für den Zug haben. Darüber freue ich mich. Wir haben an ganz vielen Projekten mitgearbeitet, das hat uns sehr gefreut. Dieses Mal habe ich auch bei einem Bauantrag mitgemacht und ich freue mich sehr, dass ich das gemacht habe! Es ist auch nicht so leicht, das zu machen. Weil es solche Wörter gibt und man alles genau sehen muss und alles richtig schreiben muss.
Sirine: Aktuell arbeite ich an einem Projekt von einer Villa. Und ich frage immer wieder meine Ausbilderin, aber es macht mir immer Spaß. Egal ob wir am Computer arbeiten oder per Hand zeichnen. Egal was. Wir sind zusammen auf die Baustelle gefahren. Es war sehr schön, das im realen Leben zu sehen.
Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Fr. Hawi: Ich wünsche mir, dass ich hier arbeiten kann und ich möchte ganz viele Projekte machen. Ich möchte hier arbeiten, das wünsche ich mir. Ich wünsche mir, dass ich hierbleiben kann um weiterzugehen. Mit der Arbeit weiterzukommen. Einen Aufenthalt zu bekommen um ein beruhigtes Leben zu haben, was nicht mehr so anstrengend ist. Ich möchte nie wieder raus aus Deutschland gehen. Mein Plan wäre meine Ausbildung zu beenden um dann weiterzugehen. Zu arbeiten und zu leben und dass das nicht zerstört wird.
Fr. Al Majzoub: Und bei mir ist es auch genauso. Ich wünsche mir, dass ich meine Ausbildung bestehen kann und hier weiterarbeiten kann. Und ich wünsche mir auch in Deutschland zu leben und auch einen Aufenthalt zu bekommen.