"Wenn ich Probleme habe, melde ich mich heute noch gern bei meiner Arbeitsmarktmentorin und dann finden wir eine Lösung für das Problem." (Fayaz Ahmad Safi)

Fayaz Ahmad Safi arbeitet als Security im Sicherheitsdienst und Detektei Geipel in Plauen. Er wird begleitet durch die Arbeitsmarktmentor*innen der Bildungsinstitut PSCHERER gGmbH im Vogtlandkreis.

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Fayaz Ahmad Safi, ich komme aus Afghanistan und bin 29 Jahre alt. Ich wohne seit ungefähr vier Jahren in Deutschland. Seit einem Jahr arbeite ich beim Sicherheitsdienst.

Wie haben Sie den Weg zu den Arbeitsmarktmentor*innen für Geflüchtete gefunden?

Ich habe meine Arbeitsmarktmentorin in der Erstaufnahme kennengelernt. Dort habe ich 2016 gearbeitet. Ich habe schon elf Monate bei einer anderen Firma in Zwickau im Sicherheitsdienst gearbeitet. Dann war ich kurz arbeitslos, weil es nicht mehr genug Arbeit gab und man mir sagte, mein Deutsch wäre zu schlecht. Deutsch habe ich mir selbst mit dem Internet und meinem Handy beigebracht. Danach habe ich mich bei meiner Arbeitsmarktmentorin angemeldet. Sie hat mich dann zu Michael geschickt, denn ich wollte gern wieder zum Sicherheitsdienst. Arbeitslos sein ist nicht so gut. Es hat nicht lange gedauert, bis ich meine neue Arbeit hatte. Wenn ich Probleme habe, melde ich mich heute noch gern bei meiner Arbeitsmarktmentorin und dann finden wir eine Lösung für das Problem.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Ich arbeite so, wie es mein Chef mir in den Plan schreibt. Manchmal Tagschicht, manchmal Nachtschicht, manchmal Früh-, manchmal Spätschicht. Insgesamt 40 Stunden die Woche.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?

Ich will meine Familie herholen und weiter meine Arbeit machen. Vielleicht kann ich eine Ausbildung finden. Dann sehen wir weiter, was noch geht. Ich weiß nicht genau, ob das alles möglich ist.

"Wir haben uns kennengelernt und am nächsten Tag ging es dann schon los." (Michael Geipel)

Michael Geipel ist Inhaber des Sicherheitsdienstes und der Detektei Geipel in Plauen und wird begleitet durch die Arbeitsmarktmentor*innen der Bildungsinstitut PSCHERER gGmbH im Vogtlandkreis.

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor.

Mein Name ist Michael Geipel. Ich bin 42 Jahre alt, komme aus Plauen und habe hier seit 2011 einen Sicherheitsdienst. Insgesamt habe ich 17 Mitarbeiter.

Wie kamen Sie zu dem Entschluss, Geflüchtete einzustellen?

Das hat sich einfach so ergeben. Wir haben Personal gesucht und die Arbeitsmarktmentorin kannte jemanden, der definitiv gut und zuverlässig ist. Wir haben uns kennengelernt und am nächsten Tag ging es dann schon los. Der Einstieg lief auch sehr gut. Fayaz ist gleich am ersten Morgen mit auf Streife gegangen. Er spricht auch schon gut Deutsch und wir haben uns gleich super verstanden und ein gutes Team gebildet. Von Anfang an hat er sich gleich eingebracht und direkt am ersten Tag einen Streit deeskalieren können. Da gab es sogar Lob vom Ordnungsamt. Wir haben das Ordnungsamt unterstützt als es eine aggressive Situation gab. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse konnte Fayaz das Ganze deeskalieren, ansonsten wäre es wahrscheinlich doch eskaliert. Und da hat sich natürlich auch das Ordnungsamt darüber gefreut, es hat super funktioniert und das ist ja auch der Sinn der Sache.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Er macht alles, was den Sicherheitsdienst betrifft, zum Beispiel als Ladendetektiv, also das Verhindern von Ladendiebstählen, City-Streife, wo wir die Plauener Stadtverordnung und das Polizeigesetz durchsetzen, inklusive das Alkoholverbot, was es jetzt in Plauen gibt, außerdem auch Veranstaltungsschutz. Das ist ziemlich viel im Moment. Also er arbeitet in allen Bereichen der Sparte Sicherheitsdienst, Nachtwachen, Objektschutz und so weiter.

Wie sieht die Unterstützung durch die Arbeitsmarktmentor*innen aus?

Mit Fayaz läuft alles so weit flüssig. Wir brauchen eigentlich keine Hilfe mehr von der Arbeitsmarktmentorin. Hilfe war vor allem nötig, als es um seine Aufenthaltserlaubnis ging. Da mussten wir natürlich sehen, was wir machen können, um ihn hier zu behalten. Im Beruf hat er jetzt die Grundqualifikation und irgendwann braucht er dann noch einmal eine Stufe höher, wo er dann noch eine Prüfung ablegen muss. Da müssen wir aber noch ein bisschen lernen.

Welche Tipps haben Sie für andere Arbeitgebende bei der Anstellung Geflüchteter?

Im Prinzip sehe ich da dieselben Bedingungen wie bei einem Deutschen. Er muss sich natürlich verständlich machen können, also Deutsch sollte er schon sprechen. Aber ansonsten sind es dieselben Voraussetzungen: Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren?

Fayaz hat dann mindestens die Sachkunde, wenn nicht sogar seinen Facharbeiter. Wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle, dann ist er hier einer meiner ältesten Mitarbeiter. Dann ist er natürlich irgendwo in einer höheren Position als Einsatzleiter oder in irgendeinem Bereich, den er auch leiten kann. Sicher ist er dann auch Ansprechpartner für weitere ausländische Mitarbeiter, die er dann unterstützen kann.